60-er und 70-er Jahre ... Wirtschaftswunder
Mit dem Beginn des Wirtschaftsaufschwungs kam es zu einem starken Strukturwandel in der Gemeinde. Es setzte eine große Nachfrage nach Baugründen ein. Die bereits begonnen Siedlungen wurden weiter ausgebaut, aus den Baracken der Arbeiter der Munitionsfabrik entstand die „Tritolsiedlung“, ab Mitte der 50-er Jahre die „Gemeindesiedlung“ (nördlich, jenseits der Bahnlinie) und in der Siedlung „Tirolerbachgasse“, später dazu kam noch die sogenannte „Sportplatzsiedlung“. Zahlreiche bisherige Ackerflächen wurden parzelliert, und manche Gärten zwischen den Häusern an der Hauptstraße in der Folge verbaut. Bei der Volkszählung 1971 überschritt die Einwohnerzahl Theresienfelds offiziell wieder die 1000-er Marke. Zu Beginn der 70-er Jahre begann die Entwicklung der Siedlung Maria Theresia auf der ehemaligen Heide („Had“), wobei aber nur ein kleiner Teil auf Theresienfelder Gemeindegebiet liegt. Zahlreichen Fremdarbeiter aus dem ehemaligen Jugoslawien und aus der Türkei, die im Wr. Neustädter Industriegebiet tätig wurden und am „Wirtschaftswunder“ mitgearbeitet haben, sind z.T. bis heute in Theresienfeld ansässig. Die vielen Berufsschüler (bis zu 1.000 pro Turnus, ca. 4.000 pro Jahr), die – wie schon beschrieben – seit 1956 hier lernten und in den Internaten des ehemaligen Klosters wohnten, bestimmten während ihrer „Ausgangszeiten“ das Ortsleben. Aus Anlass des 200. Gründungsjubiläums wurde Theresienfeld 1963 zur Marktgemeinde erhoben. Ehrengast war der damalige Landeshauptmann, der erste Bundeskanzler und „Staatsvertragsaußenminister“ Leopld Figl. Ende der 60-er Jahre entstanden 2 bedeutende Sportvereine im Ort: 1969 begann der Spielbetrieb des SC Theresienfeld mit später recht wechselhaften Erfolgen in verschiedenen Fußballligen auf einem Kirchenacker hinter dem Friedhof. Dieser wurde später an die Gemeinde verpachtet und schließlich 1977 von ihr gekauft. Anfang der 80-Jahre wurde das Spielfeld tiefer gelegt (Eröffnung im August 1983). Die neue Kantinentribüne kam im Jahre 2002 dazu. Als das „Steinfeldstadion“ zu klein wurde, bekamen die Jugendmannschaften des SC 2005 zusätzlich ein Trainingsspielfeld in der Tenniszeile. 1974 startete der Union Tennisclub Theresienfeld in der Kirchengasse im NÖTV-Kreis Süd. Er musste später dem Kindergartenneubau weichen und zog 1991 hinter den neuen Bauhof.
Die steigende Einwohnerzahl machte einen Kindergartenneubau in der Roseggerstraße notwendig (1973). Ein Jahr später wurden die Straßenbezeichnungen an Stelle der bisherigen Hausnummern eingeführt. Viele ältere Theresienfelder verwenden diese allerdings bis heute, weil traditionsgemäß der Familienname und die Hausnummer zu einem „Hausnamen“ zusammengefügt waren (z.B. „40-er Wirt“, „65-er Halbauer“ etc.)