Der künstliche „Tirolerbach“ – benannt nach den ersten Siedlern – ist die Lebensader Theresienfelds.
Ohne ein Bewässerungssystem wäre die Gründung des Ortes nicht möglich gewesen.
Nach den Plänen des Landphysikus und Doktors der Medizin Andreas Fourlani von Felsenburg wird Wasser aus der Piesting bis zur höchsten Stelle in der Ortsmitte geleitet.
Bis hierher zum Teich hat es einen 5,3 km langen Weg hinter sich, in dem auch die Abteilung der Nachtkanäle und die Abzweigung in die westlichen Viertelkanäle kurz nach der Bahnbrücke liegen.
Durch insgesamt ca. 30 km Seitenkanälen mit Absperrungen („Fallen“ und „Lullen“) können die bezugsberechtigten Gärten und Hausäcker bewässert werden. Am Ende der Viertelkanäle wurden früher die Hutweiden mit dem sogenannten Überwasser geflutet, auf die täglich – bis in die 1960-er Jahre – der „Hoada-Hansl“ das örtliche Vieh geführt hat.
1975 wurde der Versickerungsteich Nord-Ost auf dem Grund der Stier- und Weidegenossenschaft, die 1907 gegründet wurde und heute noch als Agrargemeinschaft* existiert, angelegt. Durch den Bau der tiefergelegten Umfahrung der B17 muss das Überwasser mit einer Rohrleitung über eine Brücke geführt werden. Der einstige Eisteich am südlichen Ortsende wurde 1985 neu ausgehoben und dient heute im Sommerhalbjahr als Fischteich.
Die erste „kaiserliche Wasserleitungsordnung“ aus dem Jahre 1780 – eigenhändig von der Kaiserin Maria Theresia angewiesen – wurde 1795 veröffentlicht und legte die Bewässerungszeiten fest.
Nachdem es jahrzehntelang Streit um die Nutzung des Wassers aus dem Tirolerbach gegeben hatte, kam es 1891 zur Gründung einer Wassergenossenschaft. Ihr steht auch heute noch ein Obmann vor; bis 1970 war dies immer der Bürgermeister. Sogenannte „Viertelkommissäre“ und der Wasseraufseher kontrollieren die Einhaltung der Wasserordnung („Wasserzeiten“, Instandhaltung der Gerinne etc.).
Die heute noch gültige stammt aus 1893.
Auszug: „Die Benützung des Wassers zur Bewässerung ist durch die beigegebene Stundeneintheilung geregelt, deren genaueste Einhaltung den Wasserberechtigten zur strengsten Pflicht gemacht wird. Jede diesbezügliche Überschreitung wird als Wasserfrevel strenge bestraft“.
1893 wurde dieser Feuerlöschteich, der auch als Viehtränke und zur Eisgewinnung für die Wirtshäuser diente, errichtet und 1952 betoniert.
Durch eine Druckleitung – einen sogenannten „Düker“ (siehe Nepomuk-Denkmal) – kommt seit 1928 das Wasser unter der Straße in die östlichen Viertel.
*Diese bäuerliche Genossenschaft bewirtschaftete auch die Stierwiese am Ende der heutigen Bahngasse.
Ein Gemeindestier wurde bei einem Bauern gehalten, für dessen Unterbringung und für den Viehtriebhirten mussten die Bauern aufkommen. Das „Hiata-Häusl“ befand sich in der Tirolerbachgasse.