Das ursprüngliche „Schloss“ wurde 1768 erbaut. Von ihm gibt es keine gesicherten Abbildungen.
Ab 1797 endete die direkte Verwaltung des Ortes durch das Kaiserhaus, und es begann die Phase ständig wechselnder Besitzer der Grundherrschaft Theresienfeld, denen die untere Verwaltung und niedere Gerichtsbarkeit bis 1850 oblag.
Dieses „Schloss“ und die benachbarten Häuser wurde nun mehrmals Landsitz von Grundherren – meist Adeligen, Offizieren oder Industriellen, z.B. Peter Freiherr von Braun, Josef Graf von Pergen.
Obwohl die Kaiserin Maria Theresia die Bewohner auf ewig von Robot und Zehentleistungen befreit hatte, versuchten die neuen Besitzer die Theresienfelder auszubeuten.
Der Herrschaftsbesitzer und Fabrikant Josef Keppelhofer eröffnete – als unerwünschte Konkurrenz für das Gemeindegasthaus – hier das erste Kaffeehaus im Ort in der Pforte zum Schloss, das allerdings nur 10 Jahre existierte.
1904 wurde das Anwesen an die Kongregation der Schwestern vom Guten Hirten verkauft und gründlich zu einem Kloster umgebaut, das am 5. August 1912 eröffnet wurde.
4 Jahrzehnte lang diente es als Erziehungsanstalt für insgesamt über 3000 („gefährdete und gefallene“) Mädchen, mit angeschlossener Haushaltungsschule und einem Schneiderlehrbetrieb. Auch der erste Kindergarten Theresienfelds befand sich hier.
Im Jahr 1918 wurde ein Teil des Klosters zu einem Rekonvaleszentenheim für Soldaten.
1955 hat der Orden das Kloster aufgelassen. Es bestand bereits ein Vorvertrag zur Errichtung eines Gefängnisses, aber am 1. Juli wurde es von der NÖ Handelskammer aufgekauft und bis 1956 zur Landesberufsschule für kaufmännische Lehrberufe umgebaut (Eröffnung am 3.Nov. 1956).
Jahrelang prägten die BerufsschülerInnen, die zahlenmäßig Mitte der 1960er-Jahre die Ortsbevölkerung übertrafen, das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben
(bis zu 1.000 InternatsschülerInnen gleichzeitig, bis zu 4.000 pro Jahr).
Es erfolgten zahlreiche Neu- und Umbauten und Modernisierungen der Unterrichts-, Internats-, Wirtschafts- und Verwaltungsräumlichkeiten und Freizeiteinrichtungen.
Am augenscheinlichsten war 2007/08 der Abriss der sogenannten Portierloge und des alten Eingangstores sowie die Neugestaltung des Parkplatzes. In der Folge wurden die Sportanlagen Richtung Bahn samt Schwimmbad, das alte Verwaltungsgebäude und das Grundstück des heutigen Supermarktes verkauft.
2017/18 wurden zusätzlich die Ausbildungen von 6 Lehrberufen aus der aufgelassenen LBS Wiener Neustadt übernommen.
Somit umfasst 2019 das Angebot 17 Lehrberufe (12 davon im Einzelhandel) – mit ca. 350 bis 400 SchülerInnen pro Lehrgang. Es besteht auch die Möglichkeit eine Lehre mit Matura zu machen.
2018 wurde die LBS Theresienfeld zur Botschafterschule des Europäischen Parlaments ernannt.