Die erste einklassige Volksschule wurde 1769 errichtet. Der Bau reichte näher an die Kirche heran, war schindelgedeckt und beherbergte auch die Lehrerwohnung.
Kaiserin Maria Theresia setzte 1774 die allgemeine sechsjährige Schulpflicht fest.
Unsere „Pfarrschule“ stand bis 1869 unter geistlicher Aufsicht. Das bedeutete, dass die Lehrer (Schulmeister) auch als Mesner und Organist in der Kirche tätig sein mussten.
Der Lehrer Karl Albrecht unterrichtete in der Mitte des 19. Jahrhunderts oft 70 bis 80 Kinder; die höheren Klassen am Vormittag und die erste bis dritte Klasse nachmittags.
Durch das Reichsvolksschulgesetz 1869 wurden die Schulen öffentliche Anstalten mit Zugang für alle Glaubensbekenntnisse, und die Schulpflicht von 6 auf 8 Jahre (5 Jahre Volks- und 3 Jahre Bürgerschule) erhöht.
Unter dem namensgleichen Enkel von Karl Albrecht wurde die erste 2-klassige Schule im Jahre 1872 hier erbaut. Er wurde Ehrenbürger von Theresienfeld, bekam den Titel „Direktor“ und war auch Gründer des Männergesangsvereins (1897).
Sein Nachfolger Franz Reihsner konnte mit über 110 SchülerInnen eine dritte Klasse eröffnen, weil nur wenige Kinder von ihren Eltern in eine Bürgerschule geschickt wurden.
Während des 1. Weltkriegs kam es zu mehreren Lehrerwechseln.
Von 1921 bis 1938 übernahm Edwin Sohm die Direktion. Da 1927 die Hauptschule in Felixdorf eröffnet wurde, blieben nur mehr rund 80 Schülerinnen in 2 Klassen. Direktor Edwin Sohm, Kirchenorganist und zeitweise Gemeindesekretär, wurde 1956 zum Ehrenbürger der Gemeinde.
Nicht zuletzt weil er die Theresienfelder Chronik von Bürgermeister Carl August Petri aus dem Jahre 1869 bis in die Mitte der 1950-er Jahre komplettierte.
In der Zwischenkriegszeit erfolgten zahlreiche Umbauten und Renovierungen. So wurden Trinkwasser und Strom eingeleitet, die WC-Anlagen erneuert, die Lehrerwohnung neu adaptiert,
im Parterre ein Turnraum eingerichtet.
1938 bis 1948 unterrichtete Johann Beck; meist jedoch seine Frau Hilde, während er Kriegsdienst leistete bzw. in Kriegsgefangenschaft war.
Von 1948 bis 1972 leitete Direktor Franz Poleczek die Schule, die vorher eingehend renoviert wurde. 30 Jahre lang hindurch gestaltete Geistl. Rat Anton Irschik den Religionsunterricht.
Die Schülerzahl nahm in den 60-er Jahren drastisch ab, da viele Eltern ihre Kinder in Wiener Neustädter Schulen eingeschrieben haben. So saßen im Schuljahr 1965/66 nur 4 Kinder in der
4. Schulstufe, gemeinsam mit allen anderen in einem Raum. Das Amt der Landesregierung erwog sogar die Schließung der Theresienfelder Schule, was aber der damalige Bürgermeister Josef Schröfl glücklicherweise abwenden konnte, wie es die spätere Entwicklung des Ortes beweisen sollte.
Ab 1968 war die Schule wieder 2-klassig.
Mit Beginn des Schuljahres 1972/73 übernahm Frau Gertraude Fenz-Mayer die Schulleitung – ab 1978/79 gab es drei Klassen, ab 1980/81 schon vier. Für ein Jahr übernahm 1985/86 Hans Michl Szenkovics die Schulleitung, gefolgt von VD Maria Franye.
Im September 1990 wurde der notwendig gewordene Neubau der Schule in der Roseggerstraße feierlich eröffnet.
Die im alten Gebäude frei gewordenen Räumlichkeiten im ersten Stock wurden daraufhin unterschiedlich genutzt: als Büros für die Gemeindebediensteten, Seminarraum für kleinere Veranstaltungen und Besprechungen, Ausstellungräume, Archiv, Jugendtreff, Bar für Großveranstaltungen etc.
1997/98 wurde zusätzlich eine aufsteigende Integrationsklasse in der Roseggerstraße eröffnet.
1999/2000 gab es erstmals über 100 SchülerInnen, ein Jahr später 2 erste Klassen.
Von 2003 bis 2013 leitete VD Edith Schneider die Theresienfelder Volksschule.
2004 wurde die schulische Nachmittagsbetreuung (inkl. Essensverpflegung) eingeführt.
Die Zahl der SchülerInnen (um 2010 waren es ca.130) ist durch den Zuzug zahlreicher Jungfamilien – zum beträchtlichen Teil mit Migrationshintergrund – erheblich gestiegen ist, was 2008 einen umfangreichen Zubau in der Roseggerstraße notwendig machte.
Seit 2013 leitet VD Petra Dienbauer die Schule.
Die Zahlen für das Schuljahr 2018/19:
187 SchülerInnen, fast 50% mit nichtdeutscher Muttersprache, jeweils 3 erste und zweite Klassen und 2 dritte und vierte Klassen, 19 Lehrkräfte, 4 BetreuerInnen am Nachmittag.74 SchülerInnen nehmen die schulische Nachmittagsbetreuung in Anspruch.
Die Zahlen für das Schuljahr 2020/21:
191 Kinder, fast 50% mit nichtdeutscher Muttersprache,
jeweils 2 erste, zweite und dritte Klassen und 3 vierte Klassen, 21 Lehrkräfte, 5 Betreuerinnen für 78 Kinder in der Schulischen Nachmittagsbetreuung (davon 2 als Aushilfe während des Mittagsessens).
Bei allen wichtigen schulinternen Feierlichkeiten und in der Gemeinde leistete die Volksschule stets wichtige Beiträge. Es seien hier nur einige wenige „Großereignisse“ angeführt:
Besuch von Kardinal Innitzer im April 1955, Markterhebung anlässlich der 200-Jahr-Gründungsfeier im September 1963 (LH Leopold Figl), 200-Jahr-Feier der Pfarrkirche (Kardinal Franz König) im November 1967, Besuch von Weihbischof Florian Kuntner im Mai 1980, Einweihung des neuen Gemeindezentrums im April 1981 (LH-Stv. Leopold Grünzweig), 250-Jahrfeier der Gründung Theresienfelds im Oktober 2013 (Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn).
Eine Auswahl der Direktoren & Direktorinnen
- Karl Albrecht sen. (1819-1868)
- Karl Albrecht jun. (1868-1900)
- Franz Reihsner (1901-1921)
- Edwin Sohm (1921-1938)
- Johann und Hilde Beck (1938-1948)
- Franz Poleczek (1948-1972)
- Gertraude Fenz-Mayer (1972-1984)
- Hans Michl Szenkovics (1985-1986)
- Maria Franye (1986 - 2002)
- Edith Schneider (2003 - 2013)
- Petra Dienbauer (seit 2013)